Tagung
Bild und Zeit: Kon-Sequenzen
eikones Forum
Bild und Zeit sind vielfältig miteinander verknüpft. Im Moment der Betrachtung gehen Bilder in die Zeit der Wahrnehmung ein und rufen durch ihre visuellen Strukturen spezifische Formen des Zeiterlebnisses hervor. Auch selbst unbewegte Bilder haben so einen «visuellen Rhythmus» zur Kon-Sequenz, in der die visuelle Ordnung und die Zeit der Wahrnehmung zusammentreten. Als Artefakte haben sie aber auch Anteil an einer zeitlichen Entfaltung von Bedeutungen. Ihr Sinn kann als eine Kon-Sequenz neben anderen begriffen werden: Bildlicher Sinn ist Verdichtung verschiedener Sequenzen oder Folgen von Spuren in der Betrachtung; und doch bleibt ihr Sinn stets auch auf andere Sequenzen hin offen. Bilder stellen schließlich aber auch Zeit im Sinne vergangener, historischer Zeiten dar. Dies ist ebenso wenig wie das Bedeuten der Spur jedoch allein von der Vergangenheit her zu verstehen. Denn nur in praktischen Zusammenhängen etabliert sich die Darstellung von Vergangenem in Bildern als deren sichtbare Kon-Sequenz.
Die Tagung «Kon-Sequenzen» möchte die Frage nach «Bild und Zeit» in verschiedenen Diskursen und Disziplinen aufsuchen, um sie mit Bezug auf die Begriffe des visuellen Rhythmus, der Spur und des Dokumentarischen konkret zu entfalten. Es soll dabei die Frage im Zentrum stehen, inwieweit sich spezifische Verknüpfungen von Bild und Zeit als visuelle Kon-Sequenzen innerhalb konkreter Zusammenhänge begreifen lassen.
Konzeption: Graduiertenkolleg «Bild und Zeit»
Programm
Donnerstag, 22. September 2011
13.00 – 13.30 | Begrüssung und Einführung |
Sektion Historizität und dokumentarisches Filmbild
Moderation: Dominique Rudin
13.30 – 14.30 | Ursula von Keitz: Modi der Vergegenwärtigung im aktuellen Dokumentarfilm |
14.30 – 15.30 | Vinzenz Hediger: Das Imaginäre und das Dokumentarische: Epistemologien des plan séquence im nicht-fiktionalen Film |
15.30 – 16.00 | Kaffeepause |
16.00 – 17.00 | Christa Blümlinger: Gedächtnistheater und Zeitmaschinen bei Apichatpong Weerasethakul: Anmerkungen zu den Variationen über «Boonmee» |
17.00 – 17.30 | Kaffeepause |
Moderation: Nina Lindemeyer
17.30 – 19.00 | Christoph Girardet, Matthias Müller: Scene Missing – Found Footage im Werk von Christoph Girardet und Matthias Müller |
19.00 – 19.30 | Kaffeepause |
Moderation: Fabian Grossenbacher
ab 19.30 | Sigrid Weigel: Grammatologie der Bilder. Überlegungen zu Spur und Zeit des Bildes, im Anschluss an Benjamin und Derrida |
Freitag, 23. September 2011
Sektion Visueller Rhythmus
Moderation: Schirin Kretschmann und Sigrid Leyssen
09.45 – 10.00 | Einführung in die Sektion |
10.00 – 11.00 | Isa Wortelkamp: Ansichten von Bewegungsräumen – zu den Fotografien der site specific performances von Trisha Brown |
11.00 – 12.00 | Margarete Vöhringer: Verzeitlichung des Raumes. Zum Verhältnis von Architektur und Physiologie in den 20er Jahren |
12.00 – 12.30 | Kaffeepause |
Moderation: Pirkko Rathgeber
12.30 – 13.30 | Janina Wellmann: «Die Form des Werdens»: Rhythmus als Beobachtungsordnung |
13.30 – 15.00 | Mittagspause |
Sektion Spur (der Spuren)
Moderation: Natalie Moser
15.00 – 15.15 | Einführung in die Sektion |
15.15 – 16.15 | Stephan Kammer: Spuren des Wassers. Graphien des Flüchtigen (1850 – 1900) |
16.15 – 17.15 | Sulgi Lie: Truffaut, der Enunziator. Schrift und Bild in «L‘Enfant sauvage» |
17.15 – 18.00 | Kaffeepause |
Moderation: Iris Laner
ab 18.00 | Georg W. Bertram: Spuren von Spuren im Bild. Über die Lebendigkeit von Bildern |
Anschliessend: Apéro
Konzeption: Graduiertenkolleg «Bild und Zeit»
Referierende: Georg W. Bertram, Christa Blümlinger, Christoph Girardet, Vinzenz Hediger, Stephan Kammer, Sulgi Lie, Matthias Müller, Margarete Vöhringer, Ursula von Keitz, Sigrid Weigel, Janina Wellmann, Isa Wortelkamp.
Downloads: Kon Sequenzen Programm, Kon Sequenzen Poster
eikones NFS Bildkritik, Rheinsprung 11, CH - 4051 Basel